Umweltbildung und insektenfreundliche Grünpflege

Projekt „Hummelretter“

Unter dem Projekttitel „Hummelretter“ wurden Umweltbildungs- und Landschaftspflegemaßnahmen, aus kommunaler und privater Initiative gebündelt.

Projektgebiet war die Flächengemeinde Hummeltal, die dünn besiedelt und durch hügelige Topographie geprägt ist. 85% des Gemeindegebietes bestehen aus Wald, Wiese oder Weide. Je ein Drittel davon sind Grünland oder Ackerland. Hummeltal ist eingebettet in die Kulturlandschaft des „Hummelgau“, der gut die Hälfte des ILE-Gebietes Rund um die Neubürg ausmacht. Die Region ist traditionell landwirtschaftlich geprägt. Entsprechend hoch ist die Naturverbundenheit der Bewohner.

Für die Projektidee „Hummelretter“ wurde die Gemeinde Hummeltal als eine von bundesweit 40 Kommunen mit einem Preisgeld von 25.000 Euro ausgezeichnet.

Neben der Anschaffung eines insektenfreundlichen Balkenmähgerätes für den örtlichen Bauhof wurde damit begonnen eigenes Saatgut von Vertragsnaturschutzflächen am Hausberg „Deutes“ zu ernten. Es konnte bereits erfolgreich auf vielen kommunalen und privaten Flächen ausgebracht werden.

Weiterhin fanden eine Reihe von Umweltbildungsmaßnahmen für die Bevölkerung statt. Dazu zählen verschiedene Infotafeln und ein Workshop zur insektenfreundlichen Gar­tengestaltung. Schließ­lich wurden unter naturschutzfachlicher Anleitung eine Reihe von kleinteiligen Maßnahmen identifiziert, um z.B. mittels Totholzhaufen, Trockenmauer, Streuobst-Pflanzungen und geänderten Pflegemaßnahmen eine Vernetzung der zahlreichen Kleinbiotope im Projektgebiet zu ermöglichen.

An dem Prozess beteiligten sich neben dem Bund Naturschutz, auch die Natur­schutzbehörde und die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege des Landkreises Bayreuth, die Grund- und Mittelschule Hummeltal, der Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz sowie verschiedene Landwirte.

Auf kommunaler Ebene betreibt die Gemeinde Hummeltal bereits eine schonende Grünpflege (z.B. versetze Mahd der Straßengräben) und verfügt selbst über diverse extensiv genutze oder beweidete Flächen. Um die betreffenden Mitarbeiter noch besser zu sensibiliseren fand im Zuge des Projektes auch eine Bauhofschulung statt. Diese stand allen Bauhöfen des Landkreises offen und fand regen Zuspruch. Die inhalte wurden vom Kreisfachberater Felix Messberger zusammengestellt, der Robert Pfeifer (Leiter des Stadtgartenamtes Bayreuth) und Thomas Pickel (Projektleiter beim Verein „Die Summer e.V.“) als hochkarätige Referenten gewinnen konnte.

Die Errungenschaften des Projektes sollen nun weiter gepflegt und dauerhaft fortgesetzt werden. Wie das Saatgut vom Deutes bereits in einigen Nachbarkommunen angekommen ist, so sollen auch die Erkenntnisse und Techniken über den interkommunalen Verbund der ILE Rund um die Neubürg weitere Verbreitung finden und in den Nachbarorten der Fränkischen Schweiz auf fruchtbaren Boden treffen.